7. Auflage

Weit über ein Jahrzehnt ist seit dem Erscheinen der bisherigen Auflagen dieses Buches mittlerweile vergangen und noch immer ist der Mobilfunk einer der sich am schnellsten entwickelnden Zweige der Telekommunikation. Somit ist es wenig verwunderlich, dass auch in der 7. Auflage wieder zahlreiche Überarbeitungen und Ergänzungen Einzug gehalten haben, um aktuellen Entwicklungen Rechnung zu tragen.

Im Bereich von GSM und GPRS sind Hersteller und Netzbetreiber weiterhin vor allem darauf bedacht, die Netzkomponenten kleiner, stromsparender und kostengünstiger zu machen und sie mit UMTS und LTE zu vereinen. Dies wurde in den ersten zwei Kapiteln entsprechend eingearbeitet. Interessanterweise ist nun ein ähnlicher Trend auch bei UMTS zu beobachten. Hier konzentrieren sich die Netzbetreiber vor allem auf die Optimierung des im Betrieb befindlichen Systems. Weitere Bemühungen, die Datenraten über das aktuelle theoretische Limit von 42.2 Mbit/s zu steigern, finden nicht mehr statt.

Der Hauptfokus im Mobilfunk in der Praxis liegt heute auf LTE und so wurde dieses Kapitel deutlich erweitert. Viele neue Details wurden zu den Themen LTE Carrier Aggregation und Nutzung zusätzlicher Frequenzbereiche in dieser Auflage hinzugefügt, da diese Funktionen heute in der Praxis für immer höhere Übertragungsgeschwindigkeiten und mehr Kapazität im Netzwerk sorgen. Außerdem finden sich im Kapitel über LTE nun zusätzliche wichtige Details aus der Praxis zu den Themen Mobility Management, Zellwechsel und Ablauf diverser Handoverprozeduren. In den letzten Jahren wurde der LTE Standard außerdem für das Internet der Dinge erweitert und das Kapitel enthält nun auch Informationen über die neuen Narrowband-IoT (NB-IoT) und CAT-M Übertragungsverfahren.

Nach vielen Jahren Entwicklungszeit und Verzögerungen ist nun zu beobachten, dass viele Netzbetreiber Voice over LTE (VoLTE) in ihren Netzen tatsächlich eingeführt haben und nach und nach ihre Kunden auf dieses System migrieren. Auch auf der Endgeräteseite ist VoLTE mittlerweile eine Standardfunktion. Aufgrund dieser Entwicklung bekam dieses Thema nun sein eigenes Kapitel mit zahlreichen Erweiterungen, insbesondere in den Bereichen Sprachcodecaushandlung, Quality of Service, dem XCAP Interface für die Konfiguration der Anrufweiterleitung, Handover von VoLTE nach 2G/3G, Notrufe, VoLTE Roaming und Voice over Wifi (VoWifi).

Auch im Wireless-LAN Bereich hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan. Mittlerweile sind zahlreiche Produkte auf dem Markt, die den 802.11ac Standard unterstützen, der theoretische Spitzendatenraten im Gigabit/s Bereich ermöglicht. In der Praxis sind mit diesem Standard weit höhere Geschwindigkeiten zu erreichen, als dies in 802.11n Netzen möglich ist. Deutlich erweitert wurde auch das Unterkapitel zum Thema WLAN Authentifizierung. Das vor allem im Hochschulbereich weit verbreitete Eduroam System nutzt den WLAN WPA2-Professional Standard für die Authentifizierung und wird in einem neuen Unterkapitel behandelt.

Bleibt mir noch, Ihnen an dieser Stelle viel Freude beim Studium dieses Buches, und beim Experimentieren und Nutzen mobiler Kommunikation zu wünschen.

Köln, im Februar 2018 – Martin Sauter